Auswahl der richtigen Tiefbrunnenpumpe – Druck und Leistung berechnen

Fertig montierte Tiefbrunnenpumpe mit angeschlossenem PE-Rohr

Bei Tiefbrunnenpumpen kommt es weniger auf äußerliche Merkmale als auf technische Daten wie Leistung und Fördermenge an. Deshalb sollte die Auswahl einer Tiefbrunnenpumpe immer individuell auf Ihren Einsatzzweck und die örtlichen Begebenheiten abgestimmt sein. Als Erstes sollten Sie sich also Gedanken machen, wofür Sie die Pumpe einsetzen wollen. Soll es beispielsweise eine oberirdische Wasserverteilung geben und wie wird diese aussehen?

Maximale Förderleistung

Bei der tatsächlichen Wasserfördermenge gibt es häufig Denkfehler. Die bei Pumpen angegebene maximale Förderleistung wird nämlich nur bei einer Förderhöhe von 0 Metern erreicht. Je höher das Wasser jedoch gepumpt werden muss, desto geringer fällt auch die Fördermenge pro Stunde aus. Entscheidend für die Bestimmung der tatsächlichen Menge ist die Förderhöhe. Mit dieser kann über die Kennlinie des jeweiligen Pumpenmodells die Wassermenge ermittelt werden.

Beispieldiagramm mit Kennlinie zur Wasserfördermenge Quelle: dambat.com

Wenn die Pumpe also in einer Tiefe von 9 Metern im Brunnen hängt und das Wasser aus einem Wasserhahn in 1 Meter Höhe im Garten entnommen wird, dann beträgt die Förderhöhe 10 Meter. Die Förderleistung beim Modell 4″ SD 2/12 beträgt also etwa 75 l/min (4.500 Liter/Stunde) bei 10 Metern Förderhöhe.

Benötigten Maximaldruck berechnen

Auch der Wasserdruck wird durch jeden Meter Höhe verringert. Im Schnitt sagt man, dass 1 Meter den Wasserdruck um 0,1 bar verringert. Außerdem wird der Druck durch die Reibung im Rohr weiter verringert. Deshalb muss auch der benötigte Maximaldruck berechnet werden. Ansonsten kann es passieren, dass ein zu hoher oder zu niedriger Wasserdruck oben ankommt. Im Haus wird der Wasserdruck meist auf 4 – 5 bar eingestellt, einen ähnlichen Wert sollten Sie in der Regel auch bei Ihrem Gartenwasser anpeilen.

In unserem Rechner wird zur Förderhöhe noch ein Reibungsverlust von 30 % aufgerechnet. Auf das Zwischenergebnis wird anschließend noch eine Reserve von 20 % aufgeschlagen.

Weitere Faktoren bei der Auswahl einer Tiefbrunnenpumpe

Pumpendurchmesser und Rohranschluss

Neben der Leistung ist auch die Pumpengröße ein wichtiges Auswahlkriterium. Das Brunnenrohr muss groß genug für die Tiefbrunnenpumpe sein. Anhand dieser Übersicht können Sie prüfen, welche Pumpenart für Ihren Brunnen passt.

Ein eher kleinerer Auswahlpunkt ist die Größe des Rohranschlusses der Tiefbrunnenpumpe. Üblich sind 1,5 Zoll, 1,25 Zoll oder 1 Zoll. Je nach Hersteller oder Pumpengröße gibt es hier unterschiedliche Auswahlmöglichkeiten. Am meisten verbreitet ist jedoch die Tiefbrunnenpumpe mit 1 Zoll Anschluss.

Stromanschluss und Leitungslänge

Die meisten Pumpen werden über den normalen 230 Volt Stromanschluss betrieben. Es gibt jedoch auch leistungsstärkere 400 Volt Tiefbrunnenpumpen, die über einen Starkstromanschluss betrieben werden.

Auch die Länge des Stromkabels ist häufig ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl der Pumpe. Hier kommt es darauf an, wo der Stromanschluss für die Pumpe ist und wie tief die Brunnenpumpe im Brunnen hängt.

Zusatzfunktionen oder Bestandteile

Außerdem gibt es noch zusätzliche Anforderungen wie ein integriertes Rückschlagventil oder ein integrierter Druckschalter. Die meisten Tiefbrunnenpumpen sind eher schlicht und beinhalten keine zusätzlichen Bestandteile. Wenn Sie eine Pumpe mit weiteren Zusatzfunktionen suchen, dann sind Sie leider limitiert auf ein paar wenige Modelle wie z.B. die Tiefbrunnenpumpe von Gardena.

Material und Qualität der Pumpe

Da eine Tiefbrunnenpumpe ständig im Wasser hängt und meist nur zu Reinigungszwecken oder zur Überwinterung aus dem Brunnen genommen wird, ist eine zuverlässiger Betrieb zwingend notwendig. Deshalb darf die Pumpe nicht rosten und sollte eine gewisse Menge an Sand oder Kleinstteilchen aushalten können. Ein Gehäuse aus Edelstahl oder Messing ist daher sehr wichtig.